Freitag, 12. Oktober 2012
Der coolste Professor EVER und meine Welcomeparty
Am Dienstag sollte es also zur SOKENDAI-Universität, wo ich genaueres wegen dem Visum erfahren sollte. Ausgeschlafen um 2 Uhr nachmittags komme ich also zum Professor und wir fuhren los. Ich und ein Prof auf lange Fahrt.. das kann ja nur schief gehen dachte ich mir! Aber weit gefehlt! Hatta-sensei unterhielt sich die gesamte im flüssigen Englisch über alle möglichen Dinge: Wo wir hinfahren, woran er gerade forscht, welche Kontakte er hat, welche Unternehmungen mit mir und den Studenten mitsamt ihm geplant sind; darunter eine Treckingtour über ein paar Tage in die näheren Berge in den nächsten beiden Monaten, wo ich gut joggen kann, wie die Uni aufgebaut ist und wer da studiert, was wir essen werden und wo das liegt. Zum letzteren kann ich nur sagen, dass er aus der Stadt herausfuhr in nördliche Richtung und dort in eine kleine Stadt, irgendwas mit Yohahama oder so ka :P , anfuhr. Dort angekommen kehrten wir in einem Orginial-japanischen Restaurant ein, wo wie ich sah, nur Einheimische speisten. Er orderte uns beiden was und ich bekam ein Topf voller Nudeln, Suppe und Fleisch serviert und ich sollte das essen? Nun gut, dann versuchte ich mein Glück und konnte meine Fassung kaum wahren, das war das leckerste was ich bisher in Japan gegessen habe. Wie kann so ein einfaches Gericht so übergeil schmecken? keine Ahnung aber ich schlürfte anfangs mit Sticks, später hatte Hatta-sensei ein Einsehen und übergab mir eine Gabel :) Solange konnter er auch nicht warten :p Mittlerweile weiß ich wie das Gericht heißt und es ist eine udon-Suppe. Er meinte, dass das Restaurant chinesisch eigentlich ist.. egal! Es schmeckte und jetzt weiß ich auch was ich hier essen kann, denn die Suppe in japanisch gibt es allemal. Dann brachen wir auf und weil wir noch genügend Zeit hatten, fur eer


einen Parkplatz an, wofür Hatta-sensei sogar extra gezahlt hätte müssen, wenn er nicht umsonst gewesen wäre und mir offenbart ein schöner Blick über Tokyo





Kaum vorzustellen, dass man da über die halbe Welt muss, um in San Francisco rauszukommen


Und selbstverständlich darf auch nicht der coolste Prof aller Zeiten fehlen, der kurzerhand....


die Kamera selbst in die Hand nahm.


Ein wenig den Berg zur Universtität hoch, an der nur absolvierte Studenten ihren Master oder PhD machen dürfen


Die Studenten haben es schon recht angenehm hier und dabei sind nicht mal ne Stunde von Tokio weg ;-)


Eine kleine Übersicht über das SOKENDAI Institut,...


von Innen...


und von Außen


Was für ein komischer Typ, wie so ein junger unterbelichteter Student steht er da


FAST so schön wie die Bayreuther Uni :p


Weil Hatta-sensei ein Fäbel für romantische Küstenparanoramen hat und ich die gleiche Leidenschaft teile, überraschte mich...


der COOLSTE PROF EVER mit einem besonders herrlichen Ort, auf einen sehr kleinen, für die meisten Menschen unentdeckt bleibenden ...


Parkplatz, dessen Ausblick du nun sehen kannst.


Auf dem Rückweg fiel mir diese Autobahn auf, an der gearbeitet wurde. Hatta-sensei erklärte mir, dass es die neue Hauptautobahn sein wird. Auf der alten würden wir gerade fahren. Dafür, dass diese Autobahn die belebste und diejenige sein, soll die alle zentralen Zweigstellen miteinander verbindet, waren wir sehr schnell daheim... irgendwie können das die Japaner! Ordnung und Zuverlässigkeit, trotz RIESIGER Baustelle einhalten..Respekt, ihr Verrückten!




Am nächsten soll abends meine Welcomeparty stattfinden. Den Tag verbrachte ich nicht besonders: Um 10 in die Arbeit und um 7 Uhr abends sollte es losgehen. Also ausharren und chillen bis es losgeht. Dabei habe ich erstmal ne Einrichtungsapparatur geschrottet ohne dass ich daran schuld gehabt hätte, weil ich die Probe auf 1500°C hochfahren hätte sollen, aber wohl ein Kabel durchgemorrt ist.. Egal, noch weniger Arbeit. Oh nein! Will doch was schaffen...
Abends um 19 Uhr fuhren wir also dann mit Institutbus zum Bahnhof und gingen ein paar Meter bis wir zu einem Restaurant kamen. Dort angekommen die Treppe hoch und Schuhe ausgezogen, was ganz wichtig bei Ehrenhäusern, Tempeln etc. ist und worüber ich bestimmt noch einige Mal was zu erzählen habe. Also nahmen wir Platz....


Klein eingekauert zwischen den winzigen !!!!! Tischlein und tief im Schneidersitz versunken, genießen wir meine Welcome-Party mit den Angestellten des Lehrstuhls


Und es wurde aufgetischt...ein kleines Gericht nach dem anderen, darunter...


dieser extrem lecker gewürzter roher Fisch. Er zerging nur so auf der Zunge.


Süßes Rührerei und Muscheln, die man mit den Sticks greifen sollte, was sich als leichter als gedacht herausstellte...


2 Stunden vergeblich mit den Stäbchen hantierend, konnte ich auch ein endlich mal auf ein Bier anstoßen :) Ein sehr netter Kollege von mir






An den Zahnstochern war Bekanntes: Hühnchen- und Schweinefleisch


So eine Eintopf mit Fisch und...


die Leibspeise der Japaner: Sushimi! Einfach nur göttlich! Gewöhnungsbedürftig aber schmeckt einfach gut :)


und zum guten Schluss teilten sich der Prof und ich uns einen Bratfisch, was eine Ehre darstellt (welche Fische das alles waren, habe ich nicht verstanden, aber bei Sushimi war Qualle, Hai und Plattfisch dabei


Gut angedüdelt, wurde mit einem sich in die Hände klatschenden und zur Gebetshand formenden Gruß die Welcomeparty beendet. Der Hatta-sensei verabschiedete sich, übernahm sicherlich einen Hauptteil der Kosten, steckte dem jungen Kouhei nen Haufen Yen zu und wünschte uns nen schönen Abend.



AUf dem Bahnhof verabschiedeten wir einen Großteil der Gruppe, die ihren Zug nach Hause nahmen, denn die Züge fahren nur bis Mitternacht im gesamten Tokyo. Hier wurden solche Werbereklamepäckchen Taschentücher verteilt


Kouhei-san führte uns dann zu das Lieblingslokal von den Studenten von Prof Hatta-sensei. Und ja er war auch gut dabei :D


Obwohl ich eigentlich nur noch ans Trinken dachte, wurden uns kleine bestellte Gerichte serviert. Eine eingelegte Aubergine, die herrlichst schmeckte, und ....


ein kleiner Teller mit Nudeln und eingelegte Artischockenherzen vollendenten den japanischen Reisschnaps und das Bier (im Vordergrund)


Weil mir das alles so gut gefallen hat, kam ich auf die blöde Idee die gesamte Karte zu fotographieren und hier sogar hochzuladen, wie man hier sehen kann:
Macht eure eigene Gedanken dazu :p





















Ich kann da nur sagen, dass ich im Gegensatz zu meiner großen Skepsis, hier ganz gut essen kann und das noch dazu lecker und gesund. Aljona, falls du das liest, ich werde versuchen dir dein Kochbuch mitzubringen. Das Essen ist der Hammer :D


Wer aber dachte, dass wäre es gewesen mit der Feierei, irrt sich. Zu dritt, die anderen haben sich bereits verabschiedet, gingen wir zum nächsten Convenience Store, nur um dort weiteren Sake und ein paar kleine Knappereien zu kaufen, die wir dann auf unserer Chilllounge im Büro verzehrten:


Nichts Süßes wie aus Deutschland bekannt. Es war im Prinzip bis auf die umhüllten Pinienkerne getrockneter und teils geräucherter Fisch. Das weiße Obrige ist getrocknete Qualle, sehr lecker, die Oktopusarme sprechen für sich und das braune Gestenge ist geräuchte und getrocknete Sardine. Man glaubt es nicht, aber der Teller war danach leer, so wie die Sakeflasche auch fast :D


Kouhei zeigte mir noch seine Forschungsarbeit, aus der ich noch ein Foto entnahm. Sieht irgendwie sehr bekannt aus :)

Nach ein paar weiteren Diskussionen über die Arbeit im betrunkenen Zustand englisch zu diskutieren, macht eine MENGE Spaß! Da sind Umschreibungen nicht leicht zu finden, denn jedes englische Fachwort war nun mal nicht jeden von uns geläufig ;-)
Darauf ging es aber recht bald ins Bett, wobei ich sicherlich noch ein paar Sakebecher haben können, denn ich hatte den Eindruck dass ich der Nüchterste von der Gruppe war... was aber auch nur daran liegen kann, dass ich puren Sakeschnaps nicht so gerne mag...Die Japaner haben mich schon mit Absicht in die hinterste und vom Ausgang entfernteste Ecke platziert, denn man unterstellte mir die beste Drinkbeständigkeit... :)
Gute Nacht.

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