Freitag, 16. November 2012
Ein kurzer Zwischenreport...
sebastian ihlow, 15:27h
So es wird Zeit für einen neuen Blogeintrag:
Über 6 Wochen ist es bereits her, wo ich Deutschland verlassen
habe und mich in den Flieger nach Japan gesetzt habe...
und eine mir bisher unbekannte Welt betreten habe :)
Was ich bisher erlebt habe? Einiges und zum Teil auch
Merkwürdiges aber auch Angenehmes...
Also ein kurzer Rückblick:
Mittlerweile habe ich die bekanntesten Plätze und Orte Tokyos
zumindestens mal besucht, sicherlich gibt es da 1000000
weitere Dinge noch zu entdecken, der Alltag sieht recht
locker und easy peasy aus und zu der Arbeit äußere ich mich jetzt
mal nicht außer dass ich mein Bestmöglichstes gebe um
irgendeine Arbeit zu finden weil bisher war es ein
geschmeidiger Urlaub... Die Prüfmaschine für die
3-Punktbiegeversuche hat anfangs keiner bedienen können,
dann hat sich Nagato-san sich rangesetzt, den Professor
dafür kontaktiert, der nach 3 Wochen auch mal Zeit dafür
gefunden hat (ICh glaube er hat solange vor unserem
Institut Golf gespielt, wie es viele Japaner zur "Mittagspause"
machen) und jetzt werde ich vielleicht mit Glück und wenn
alles gut läuft nächste Woche ENDLICH!!! die ersten Messungen fahren können...
Die anderen Prüfungen mit der Thermokamera, um die
Rissentstehung und -ausbreitung bei der Erwärmung der
CMC-Proben auf 1500 °C konnten bisher auch nicht
gemacht werden, da bei meinem allerersten Versuch
ein Kabel von dem Miniofen durchgebrannt ist..
Die gestrige extra von einer Firma bestellte Ersatzofenkammer
soll angeblich beschädigt werden durch das ausströmende H2,
da es kleine Anteile von Platin beinhalten sollen.. Weil ja
meine 1x1 mm große Probe auch so viel H2 verliert und es
sicherlich auch im INERTGAS Argon zur einer heftigen
Explosion von unheimlichen Ausmaße kommt, hat der
liebe Vertreter den Miniofen gleich wieder mitgenommen...
HERRLICH! Ich drehe nicht nur durch, nein ich laufe
noch Amok weil ich nicht arbeiten kann wofür ich
extra hierher gekommen bin :D Haha nein natürlich mache ich das nicht! :D
Daher verbringe ich meine Zeit damit Japanisch zu lernen.
So besteht das japanische Schriftsystem
aus den den chinesischen Schriftzeichen (Kanji)
sowie zwei davon abgeleitete Silbenschriften (Kana),
Hiragana (für den indigenen Wortschatz) und Katakana
(für neuere Lehnwörter). Das Hiragana und Katakana
werden identisch gesprochen aber haben
jeweils unterschiedliche Zeichen inne. Die Aussprache ist
für die jeweils 53 Zeichen identisch, d.h.
für jedes Zeichen wie z.B. so,sa,ka,ki,mu,no etc... gibt es
eine hiraganische und katakanische Schreibweise, weshalb
es für den Laien, der nach Tokyo kommt (Es war ne volle Wucht :D)
unmöglich Geschriebenes überhaupt zu identifizieren oder
zu enträtseln. Mittlerweile beherrsche ich das
Hiragana recht gut und mit dem Katakana bin ich bereits auch so
gut wie durch :) Fehlt nur noch die Grammatik, die Wörter,
das Kanji (es umfasst ja nur 3000 "STANDARD"-Zeichen)
und das richtige Verstehen und dann kann ich auch
Japanisch :D :D
Naja und in der anderen Zeit wo ich nichts zu tun habe,
schreibe ich an meinem Buch, lese mich in ein englisches
Keramikbuch ein, lese was über Sehenswürdigkeiten und
vertreibe mir meine restliche Zeit andersweitig :)
Und weil ich jetzt so viel geschrieben habe,
will ich jetzt mal auf den Tag eingehen, wo uns ein
Prof-Sektretär mit seiner Frau uns besucht hat... Wie es
in Japan üblich ist, wenn ein Besucher kommt, wird
abends erstmal ordentlich gegessen gegangen. Gesagt, getan!
Also machten wir uns nach der Arbeit um 6 Uhr oder so
auf und besuchten eines dieser Lokale am Rand dieser Schnellstraße..
Schade, habe jetzt leider kein passendes Foto dazu gefunden
weil ich bisher auch noch keines in einem solchen Lokal geschoßen habe,
aber kommt dem europäischen Ambiente nahe.
Dort wurden dann folgende Dinge aufgetischt:
Vor Ort wird es gebraten, mit sehr viel Gemüse (vorwiegend
Sojasproßen) einer herrlichen Soße und Fleisch und natürlich darf
Reis nicht fehlen; das war meins wie man sicherlich erraten hat
Professor Hatta-sensei's, allerlei eingelegtes Gemüse,
frisches Gemüse, Gegartes,Gekochtes und Gebratenes
Kouhei's: Ähnlich dem meinem! Auch geboilt und mir rohen Ei :D
Am Nachbartisch gab es, wie überraschend, beinahe das Gleiche..
und ein mir bekanntes Gericht: Ramensoße wenn ich jetzt recht sehe (Herzhaft!)
Und dies ist der gesamte Nachbarstisch: hinten rechts der
Sekretär, neben ihm ein weiterer Kollege von mir, sitzt im
Büro direkt neben mir, Nagato-san links hinten und die Frau
vom Sektretär vorne links
So und mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Danach sind wir allesamt
zurück in die "Arbeit" und haben uns ein Glässchen
Sake und Co zu son komisches Knabberzeug gegönnt.
Und morgen berichte ich über meinen Versuch mein Visum zu
verlängern, meinen Kurztrip nach Yokohama und über
den verrückten Abend der Völkerverständigung :)
Danke für die vielen Ratschläge, hoffe ich komme ihnen hiermit nach :)
Über 6 Wochen ist es bereits her, wo ich Deutschland verlassen
habe und mich in den Flieger nach Japan gesetzt habe...
und eine mir bisher unbekannte Welt betreten habe :)
Was ich bisher erlebt habe? Einiges und zum Teil auch
Merkwürdiges aber auch Angenehmes...
Also ein kurzer Rückblick:
Mittlerweile habe ich die bekanntesten Plätze und Orte Tokyos
zumindestens mal besucht, sicherlich gibt es da 1000000
weitere Dinge noch zu entdecken, der Alltag sieht recht
locker und easy peasy aus und zu der Arbeit äußere ich mich jetzt
mal nicht außer dass ich mein Bestmöglichstes gebe um
irgendeine Arbeit zu finden weil bisher war es ein
geschmeidiger Urlaub... Die Prüfmaschine für die
3-Punktbiegeversuche hat anfangs keiner bedienen können,
dann hat sich Nagato-san sich rangesetzt, den Professor
dafür kontaktiert, der nach 3 Wochen auch mal Zeit dafür
gefunden hat (ICh glaube er hat solange vor unserem
Institut Golf gespielt, wie es viele Japaner zur "Mittagspause"
machen) und jetzt werde ich vielleicht mit Glück und wenn
alles gut läuft nächste Woche ENDLICH!!! die ersten Messungen fahren können...
Die anderen Prüfungen mit der Thermokamera, um die
Rissentstehung und -ausbreitung bei der Erwärmung der
CMC-Proben auf 1500 °C konnten bisher auch nicht
gemacht werden, da bei meinem allerersten Versuch
ein Kabel von dem Miniofen durchgebrannt ist..
Die gestrige extra von einer Firma bestellte Ersatzofenkammer
soll angeblich beschädigt werden durch das ausströmende H2,
da es kleine Anteile von Platin beinhalten sollen.. Weil ja
meine 1x1 mm große Probe auch so viel H2 verliert und es
sicherlich auch im INERTGAS Argon zur einer heftigen
Explosion von unheimlichen Ausmaße kommt, hat der
liebe Vertreter den Miniofen gleich wieder mitgenommen...
HERRLICH! Ich drehe nicht nur durch, nein ich laufe
noch Amok weil ich nicht arbeiten kann wofür ich
extra hierher gekommen bin :D Haha nein natürlich mache ich das nicht! :D
Daher verbringe ich meine Zeit damit Japanisch zu lernen.
So besteht das japanische Schriftsystem
aus den den chinesischen Schriftzeichen (Kanji)
sowie zwei davon abgeleitete Silbenschriften (Kana),
Hiragana (für den indigenen Wortschatz) und Katakana
(für neuere Lehnwörter). Das Hiragana und Katakana
werden identisch gesprochen aber haben
jeweils unterschiedliche Zeichen inne. Die Aussprache ist
für die jeweils 53 Zeichen identisch, d.h.
für jedes Zeichen wie z.B. so,sa,ka,ki,mu,no etc... gibt es
eine hiraganische und katakanische Schreibweise, weshalb
es für den Laien, der nach Tokyo kommt (Es war ne volle Wucht :D)
unmöglich Geschriebenes überhaupt zu identifizieren oder
zu enträtseln. Mittlerweile beherrsche ich das
Hiragana recht gut und mit dem Katakana bin ich bereits auch so
gut wie durch :) Fehlt nur noch die Grammatik, die Wörter,
das Kanji (es umfasst ja nur 3000 "STANDARD"-Zeichen)
und das richtige Verstehen und dann kann ich auch
Japanisch :D :D
Naja und in der anderen Zeit wo ich nichts zu tun habe,
schreibe ich an meinem Buch, lese mich in ein englisches
Keramikbuch ein, lese was über Sehenswürdigkeiten und
vertreibe mir meine restliche Zeit andersweitig :)
Und weil ich jetzt so viel geschrieben habe,
will ich jetzt mal auf den Tag eingehen, wo uns ein
Prof-Sektretär mit seiner Frau uns besucht hat... Wie es
in Japan üblich ist, wenn ein Besucher kommt, wird
abends erstmal ordentlich gegessen gegangen. Gesagt, getan!
Also machten wir uns nach der Arbeit um 6 Uhr oder so
auf und besuchten eines dieser Lokale am Rand dieser Schnellstraße..
Schade, habe jetzt leider kein passendes Foto dazu gefunden
weil ich bisher auch noch keines in einem solchen Lokal geschoßen habe,
aber kommt dem europäischen Ambiente nahe.
Dort wurden dann folgende Dinge aufgetischt:
Vor Ort wird es gebraten, mit sehr viel Gemüse (vorwiegend
Sojasproßen) einer herrlichen Soße und Fleisch und natürlich darf
Reis nicht fehlen; das war meins wie man sicherlich erraten hat
Professor Hatta-sensei's, allerlei eingelegtes Gemüse,
frisches Gemüse, Gegartes,Gekochtes und Gebratenes
Kouhei's: Ähnlich dem meinem! Auch geboilt und mir rohen Ei :D
Am Nachbartisch gab es, wie überraschend, beinahe das Gleiche..
und ein mir bekanntes Gericht: Ramensoße wenn ich jetzt recht sehe (Herzhaft!)
Und dies ist der gesamte Nachbarstisch: hinten rechts der
Sekretär, neben ihm ein weiterer Kollege von mir, sitzt im
Büro direkt neben mir, Nagato-san links hinten und die Frau
vom Sektretär vorne links
So und mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Danach sind wir allesamt
zurück in die "Arbeit" und haben uns ein Glässchen
Sake und Co zu son komisches Knabberzeug gegönnt.
Und morgen berichte ich über meinen Versuch mein Visum zu
verlängern, meinen Kurztrip nach Yokohama und über
den verrückten Abend der Völkerverständigung :)
Danke für die vielen Ratschläge, hoffe ich komme ihnen hiermit nach :)
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